Pflegemethoden
Wir setzen das Pflegeprozessmodel nach Monika Krohwinkel um, welches systematisch anhand sechs logisch aufeinander folgender Schritte bei der täglichen Pflege des Kunden umgesetzt wird, um seine Selbständigkeit solange wie möglich zu erhalten und zu fördern.
Monika Krohwinkel ist eine berühmte deutsche Pflegewissenschaftlerin. Sie veröffentlichte erstmals 1984 ihr konzeptionelles Modell der Aktivitäten und existenzielle Erfahrungen des Lebens (AEDL). Das Modell wurde in einer 1991 abgeschlossenen Studie erprobt und weiterentwickelt. Diese Studie war die erste von einer Pflegenden durchgeführte wissenschaftliche Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit in Deutschland.
Ausgangspunkt des Modells sind die Bedürfnisse des Pflegebedürftigen. Das Pflegemodell basiert auf den Komponenten, die in sich jeweils einen Bereich der Pflege abdecken.
- Man fördert die Beziehung und unterstützt die Kommunikation. Die Bewusstseinslage in Bezug auf Personen, Zeit und Raum, das Erinnerungs- und Konzentrationsvermögen gehören ebenso dazu wie die Fähigkeit, sich mündlich und schriftlich mitzuteilen.
- Man fördert die allgemeine Beweglichkeit und gibt Hilfen, z.B. beim Lagewechsel, Aufstehen, Sitzen und Gehen. Dazu gehört die Körperbewegung innerhalb und außerhalb des Bettes. Auch Gleichgewicht und Gleichgewichtsstörungen sowie Lagerungen fallen in diesen Bereich, wobei in diesem Zusammenhang gefährdete Körperregionen beachtet werden.
- Man fördert die Atemfähigkeit, den Kreislauf sowie die Wärmeregulation usw. Hierzu zählt Krohwinkel alles, was mit Atmung zu tun hat, z.B. Atemverhalten, Husten, Verschleimung, Infekte, Atemstörungen, Atemnot.
- Man fördert und unterstützt die individuelle Körperpflege. Hierbei wird auf den Hautzustand, die allgemeine Hautpflege und die spezielle Hautpflege geachtet. Beim Waschen des Patienten wird darauf geachtet, ob sich jemand selbständig waschen kann oder dabei Hilfe benötigt. Es wird dabei die Pflege im Hinblick auf einzelne Körperbereiche unterschieden.
- Man unterstützt die Patienten bei ihren individuellen Bedürfnissen und Gewohnheiten in Bezug auf Essen und Trinken. Beim Essen beachtet man die Menge der Nahrungsaufnahme, den Appetit und das Geschmacksempfinden des pflegebedürftigen Menschen sowie die Art der Nahrungszubereitung. Beim Trinken beachtet man, wie Flüssigkeiten aufgenommen werden und wie groß die Trinkmenge ist, die der pflegebedürftige Mensch zu sich nimmt. Auch die Zähne spielen in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle.
- Ausscheiden. Hier steht die Förderung der Kontinenz im Mittelpunkt. Ferner werden Pflegehilfen zur Bewältigung individueller Inkontinenzprobleme gegeben.
- Sich kleiden. Hierbei achtet man auf die individuellen Bedürfnisse bezüglich Kleidung und versucht, die Unabhängigkeit in diesem Bereich zu fördern. Man beachtet die bevorzugte Kleidung tags- und nachtsüber. Es gehört hierzu auch die Unterstützung beim An- und Auskleiden.
- Pflege leistet Unterstützung bei den individuellen Ruhe- und Erholungsbedürfnissen. Man versucht, einen physiologischen Schlaf-Wach-Rhythmus zu fördern und unterstützt die älteren Menschen bei der Bewältigung von Schlafstörungen. Ebenso wichtig sind Phasen der Ruhe und der Entspannung und gewünschte Ruhepausen der Betroffenen.
- Sich beschäftigen. Bei diesem Lebensbereich spielen die Tagesgestaltung, Hobbys, Interessen, selbständige Aktivitäten eine Rolle sowie die Aktivitäten, die zusammen mit anderen Personen unternommen werden.
- Mit existentiellen Erfahrungen des Lebens umgehen. Hierbei meint Krohwinkel, dass Pflegepersonen die Patienten begleiten in der Auseinandersetzung mit existentiellen Erfahrungen wie Angst, Isolation und Ungewissheit. Pflege unterstützt ebenso bei existenzfördernden Erfahrungen wie Integration, Sicherheit, Hoffnung, Wohlbefinden und Lebensfreude.
- Für eine sichere und fördernde Umgebung sorgen. Hier ist gemeint, dass man auch die allgemeinen Selbstpflegefähigkeiten des Menschen fördern soll. Man unterstützt sie im Bereich einer sicheren Lebensführung. Dazu gehört neben der Haushaltsführung auch die psychische Sicherheit. Man fördert die Patienten, falls es notwendig ist, bei der Gestaltung ihres Wohnbereiches.
- Soziale Bereiche des Lebens sichern. Bei diesem Lebensbereich unterstützt man ältere Menschen darin, bestehende Beziehungen aufrechtzuerhalten, und versucht, ihre Integration in ein selbstgewähltes soziales Umfeld zu fördern und sie vor sensorischen Deprivationen und Isolation zu schützen.
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